Umbrien

Umbrien ist ein kleines Juwel: es wird von der Toskana, dem Latium und den Marken umgeben und bietet eine Vielzahl von Landschaften, die vom Apennin bis zu weiten Tälern und Ebenen reichen. Die Hügel sind mit Wäldern, Feldern, Olivenhainen und Weinbergen bedeckt. Wasser und Erde fließen zusammen …Das Wasser sprudelt aus den Bergquellen und ergießt sich in die Seen, fließt in die Flüsse und bildet imposante Schluchten und Wasserfälle; und vergessen wir nicht den Trasimeno See, den vierten See Italiens. Umbrien bietet die richtige Kombination für einen perfekten Urlaub: Sie besuchen prächtige mittelalterliche Städte, genießen atemberaubende Landschaften und probieren köstliche typische Produkte.

Der Name der Region leitet sich vom umbrischen Stamm ab, einem der ältesten Völker Italiens. Die Umbrer wurden wie die Etrusker später in das Römische Reich aufgenommen. In Umbrien gibt es viele Ruinen und Überreste der glorreichen Römerzeit: römische Domus, Villen, Foren, Theater und Amphitheater, die besichtigt werden können.
Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches gründeten die Langobarden das Herzogtum Spoleto, das fast das gesamte heutige Umbrien umfasste.
Als Karl der Große die meisten langobardischen Königreiche eroberte, wurden einige umbrische Gebiete dem Papst geschenkt, der die zeitliche Macht über sie festigte. Einige Städte erhielten eine Form von Autonomie (Gemeinden).
Diese Städte standen im Kontext allgemeinerer Konflikte häufig im Krieg miteinander, sowohl zwischen dem Papsttum und dem Heiligen Römischen Reich als auch zwischen den Welfen und den Ghibellinen. Die wichtigste Periode in der Geschichte Umbriens ist das Mittelalter mit Heiligen, die auf der ganzen Welt als Hl. Franziskus und Klara von Assisi bekannt sind. Heutzutage konzentrieren sich die meisten Festivals und Nachstellungen in Umbrien auf das Mittelalter und bringen die Nutzungen, Bräuche und Traditionen der Zeit ans Licht. Nach der französischen Revolution eroberten die Franzosen Italien und später Umbrien und wurden Teil des napoleonischen Reiches (1809-1814). Nach der Niederlage Napoleons eroberte der Papst Umbrien zurück und regierte es bis 1860.
Nach dem Risorgimento und der Vereinigung Italiens wurde Umbrien 1861 in das Königreich Italien eingegliedert. 1946 wurde Umbrien Teil der Italienischen Republik.

Historisch, kulturell und religiös waren der heilige Franziskus und der Franziskanerorden für Umbrien sehr wichtig. Aber wer war dieser geliebte Heilige, der in der ganzen Welt berühmt wurde?

„Er war der Sohn von Mona Pica und Pietro di Bernardone und wurde 1181 oder 1182 in Assisi geboren“.
Der erste Biograf – Tommaso da Celano – beschrieb Francesco als der freundliche und großzügige Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie. Er kämpfte als Ritter in der Schlacht von Collestrada im Jahr 1202 und wurde gefangen genommen. Er wurde später freigelassen und kehrte nach Assisi zurück. Während einer Reise wurde Franziskus schwer krank und nach Meditation und wundersamen Visionen, die seine wahre Berufung enthüllten, nach Assisi zurückkehrte.

Hier widmete er sich wohltätigen Werken … der Begegnung von Franziskus mit dem Aussätzigen und dem Wunder des Kruzifix von San Damiano, das zu ihm sprach und sagte: „Geh und repariere mein Haus“, überzeugte Franziskus, Unsere Liebe Frau Armut zu umarmen und den Herr zu dienen.

Zwischen 1211 und 1212 entschloss sich Chiara di Favarone D’Offreduccio, dem Beispiel Francescos zu folgen und sein Haus gegen den Willen seiner Familie zu verlassen. Sie floh zur Porziuncola, wo der heilige Franziskus ihr die Haare schnitt, um ihre Wahl und ihren Einsatz für ein Leben in Armut und Buße zu bestätigen. Chiara und ihre ersten Anhänger ließen sich im Kloster von San Damiano nieder.

In sehr kurzer Zeit wurden die Anhänger des Franziskus sehr zahlreich und Franziskus zog sich immer mehr zurück. Zwei Jahre vor seinem Tod, als er auf dem Monte de la Verna betete, erhielt Franziskus auf seinem Körper die wichtigsten Zeichen seiner Heiligkeit: die Stigmata. Franciskus starb im Jahr 1226, von seinen Brüdern umgeben. Die Bürger von Assisi trugen triumphierend seinen Körper zur Kirche von San Giorgio, heute die Sakramentskapelle der Basilika Santa Chiara. Derzeit ruht der Körper des geliebten Heiligen, Patron von Italien, in der Krypta der Basilika von San Francesco.  

Umbrien hat ein mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und milden Wintern. Es gibt jedoch mehrere Mikroklimas: im Apennin ist es kalt und in der Gegend des Trasimeno Sees ist es milder das ganze Jahr über. Die Luft ist im Allgemeinen sauber und trocken. Die durchschnittliche Höchsttemperatur liegt bei 26 Grad und die Mindesttemperatur bei 12 Grad.

Umbrien produziert dank des wunderbaren Klimas, des fruchtbaren Bodens und der lokalen Fähigkeiten, Weine von ausgezeichneter Qualität. In der Tat finden wir unter den besten italienischen Rotweinen Rosso di Torgiano, Rosso di Montefalco und Rosso dei Colli Amerini. Wir müssen auch den Sagrantino di Montefalco erwähnen, der auf der ganzen Welt bekannt ist. Obwohl weniger bekannt, sind umbrische Weißweine ausgezeichnet (zum Beispiel Grechetto und Orvieto Classico).
Das Grechetto kann zum Beispiel mit exzellenten lokalen Käsesorten, Fleischgerichten und Trüffelgerichten kombiniert werden.

Die umbrischen Hügel, insbesondere in den Gebieten von Assisi, Trevi, Campello und Spoleto, eignen sich perfekt für den Anbau von Oliven. Der gehaltvolle, aber leichte Geschmack durch die Bezeichnungen D.O.P. D.O.C. D.O.C.G. zeugt seine hervorragende Qualität. Sie können Umbrien nicht verlassen, ohne eine warme und knusprige Bruschetta mit nativem Olivenöl extra probiert zu haben!

Der umbrische Trüffel ist ein ausgezeichnetes Gewürz für jedes Gericht und ein Elite-Gewürz in jeder Küche. Der Reichtum und die Vielfalt der Wälder und Gebiete der Region ermöglichen die Ernte von Knollen mit besonderen organoleptischen Eigenschaften. Dies ist sicherlich der Fall bei den schwarzen Trüffeln von Norcia und den weißen Trüffeln von Orvieto. In vielen umbrischen Restaurants ist es möglich, den kostbaren Trüffel auf Bruschetta, Pasta, Risotto oder anderen Gerichten zu probieren.

Natürlich sind Wein, Öl und Trüffel nicht die einzigen Köstlichkeiten in Umbrien. Es gibt den ausgezeichneten Pecorino-Käse, den Caciotta, den weichen, cremigen, würzigen Käse und schließlich den ausgezeichneten Fossa-Käse. Norcia ist für seine Wurstwaren, Schinken und getrockneten Würste berühmt. Als Streetfood ist das berühmte Panino mit Porchetta wirklich exzellent. Porchetta ist Schweinebraten ohne Knochen, mit wildem Fenchel, der nur in Umbrien wächst, gewürzt.

Assisi, Spello, Bevagna, Montefalco, Trevi, Spoleto, Gubbio, Todi und Orvieto sind nur einige der interessantesten Städte in Umbrien. Sie sind kleine mittelalterliche Städte und einige haben eine interessante römische Vergangenheit.

Wir beginnen von Assisi, der Stadt vom Heiligen Franziskus und von der Heiligen Klara. Die Perle der Stadt ist die prächtige Basilika San Francesco, die Basilika von Santa Chiara,  die Einsiedelei Eremo delle Carceri, aber es gibt auch viele andere Monumente, Kirchen und Museen zu besuchen, wie die Rocca Maggiore, wunderschön erhaltene römische Überreste, darunter das römische Forum und zwei römische Häuser (Domus). Von Assisi können Sie durch den Monte Subasio Park nach Spello wandern, einer kleinen und ruhigen Stadt mit einem Gewirr bunter Straßen mit Balkonen voller Blumentöpfe. Einmal im Jahr, anlässlich des Corpus Domini, kommen Besucher aus ganz Italien, um die herrlichen Blumenteppiche der Einwohner der Stadt zu bewundern. Spello hat römischen Ursprung (Zeugnisse sind die Stadttore Porta Venere und Porta Consolare, die Überreste eines römischen Amphitheaters und die prächtige Villa dei Mosaici direkt aus den Mauern). Steigen sie vom Altstadt ab nach Santa Maria degli Angeli und besuchen Sie die Porziuncola unter der Kuppel der Franziskanerbasilika.

Auch Bevagna ist ein Besuch wert: im Gegensatz zu den meisten umbrischen Städten liegt es nicht auf einem Hügel, sondern im Tal, am Zusammenfluss der Flüsse Topino und Timia. In der Römerzeit war Bevagna eine wohlhabende Stadt, da sie an einer Geschäftsstraße lag, der Via Flaminia, die Rom mit der Adriaküste verband. Auf dem Hauptplatz befinden sich zwei schöne romanische Kirchen; besuchen Sie auch ein interessantes und typisch mittelalterliches Haus.

Von Bevagna aus betreten Sie das berühmte Weingebiet von Sagrantino und Rosso di Montefalco. Hier in Montefalco ist die Verkostung von Weinen auf einer der wunderschönen Terrassen mit Aussicht fast ein Muss! Die Kirche San Francesco ist einen Besuch wert; es ist heute ein Museum mit Fresken von Benozzo Gozzoli und Perugino.

Eine besondere Erwähnung verdient die Hauptstadt des Olivenöls, Trevi. Auf einem Hügel erbaut und von weitem gut sichtbar, ist Trevi vollständig von silbrig-grünen Olivenhainen umgeben. Das Olivenöl extra ist hier besonders gut: es hat eine schöne grüne Farbe und ist sehr lecker und fruchtig, besonders wenn es auf einer Bruschetta verkostet wird. Es gibt viele Kirchen zu besuchen und es gibt regelmäßig einen Flohmarkt mit Antiquitäten und lokalen Produkten

Die faszinierende Stadt von Spoleto zeigt auch in ihrer städtebaulichen Struktur deutliche Spuren der Römerzeit. Heute hat Spoleto einen mittelalterlichen Aspekt, der auf die Zeit zurückzuführen ist, in der es zuerst ein blühendes lombardisches Herzogtum und dann eine wichtige Stadt innerhalb der Kirchenstaaten war. Es ist für sein wunderbares Festival der zwei Welten bekannt, das jedes Jahr zwischen Ende Juni und Anfang Juli stattfindet. Es gibt viel zu sehen: Die imposante Festung, die Kathedrale mit den berühmten Fresken des Florentiner Malers Filippo Lippi und des umbrischen Malers Pinturicchio, ein römisches Haus, aber auch die zahlreichen Museen sind einen Besuch wert.

Gubbio ist eine der faszinierendsten Städte Umbriens, auch Stadt der Narren genannt. Vergessen Sie nicht, das Haus von Sant’Ubaldo zu besuchen, den alten Turm, in dem der Schutzpatron von Gubbio lebte und die interessanten Museen. Gubbio ist für die Corsa dei Ceri (Rennen der Kerzen), die jedes Jahr am 15. Mai stattfindet, berühmt.

Die Hauptstadt Umbriens, Perugia, ist wie die meisten umbrischen Städte auf einem Hügel erbaut. Es ist eine lebhafte Stadt mit vielen interessanten Museen, wie die Galleria Nazionale dell’Umbria, Kirchen, schönen Bars, Clubs, Restaurants mit gutem lokalen Essen und schönen Geschäften. Das berühmte Jazzfestival findet im Juli statt.

Zum Schluss ziehen wir in den Südwesten Umbriens und besuchen Todi und Orvieto, das sich auf der flachen Oberseite eines großen Blocks aus vulkanischem Tuff befindet..
Das Herz von Todi ist die Piazza del Popolo, über der sich einige der wichtigsten Gebäude des historischen Zentrums befinden. Hier finden wir den Palazzo del Popolo, die Kathedrale, den Palazzo del Capitano und den Palazzo dei Priori.
Orvieto erhebt sich stolz auf einer Tuffsteinwand, deren Wände von Verteidigungsmauern aus demselben Stein vervollständigt werden. Die Kathedrale ist eine der schönsten in Italien mit beeindruckenden Fresken von Luca Signorelli und Gentile da Fabriano. Interessant ist auch Orvieto Underground sowie der tiefe Brunnen von St. Patrick!